Fallstudie zur Bedeutung erhöhter Salzkonzentrationen im Beregnungswasser unter den humiden Bedingungen Mitteleuropas
Neumann, K.-H. und B. Pauler
Institut für Pflanzenernährung der Justus-Liebig-Universität Gießen
10.) Physiologisch-biochemische Untersuchungen
Wie einleitend bereits ausgeführt, kommt dem Salzgehalt des Rheinwassers bei der Beurteilung dessen Qualität als Beregnungswasser eine zentrale Bedeutung zu. Im folgenden sollen einige Untersuchungen zur physiologischen Reaktion einiger Pflanzenarten auf Salz- und Trockenstress aufgeführt werden. Wie der Tabelle 20 zu entnehmen ist, ist die Reaktion der Pflanzen auf die Beregnung mit salinem Wasser in einzelnen Entwicklungsstadien unterschiedlich ausgeprägt und es stellte sich die Frage, wie weit es sinnvoll wäre, in einem bestimmten empfindlichen Stadium die Beregnung eher zu unterlassen als Wasser mit erhöhtem Salzgehalt auszubringen (LASKOWSKA, bisher unveröffentlichte Institutsergebnisse [gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Ne96-28]).
Die zu dieser Frage durchgeführten Untersuchungen gliederten sich in drei Teile:
Das Ziel der Untersuchungen bestand darin, zu prüfen, wie weit Wechselwirkungen zwischen verschiedenen physiologischen Bereichen bestehen und diese die Wirkung der Stressoren auf die Ertragsbildung erklären können. Die Ermittlung der Mineralstoffkonzentrationen erfolgte mit der AAS, die Untersuchungen zur Photosynthese und der Assimilatverteilung nach 14C-Begasung einzelner Blätter an intakten Pflanzen in Mitscherlichgefäßen (s.a. Abbildung 15, S. I, II). Die von uns gewählte Methode für die Hormonuntersuchungen ist ein immunochemisches Verfahren auf der Basis des ELISA-Prinzips mit monoclonalen Antikörpern.