Fallstudie zur Bedeutung erhöhter Salzkonzentrationen im Beregnungswasser unter den humiden Bedingungen Mitteleuropas


Neumann, K.-H. und B. Pauler
Institut für Pflanzenernährung der Justus-Liebig-Universität Gießen

 


 

6.) Schlagkartei zur Ist-Zustandserhebung

Die im Rahmen der Ist-Zustandsaufnahme in den einzelnen Jahren ermittelten Daten wurden in für jeden Standort angelegten Schlagkarteien aufgelistet und in Übersichtstabellen zusammengefaßt. Das Blatt A der Schlagkartei (als Beispiel s. Tabelle 11) beinhaltet jeweils die wichtigsten allgemeinen Bodenkennwerte, die nur eine geringe Beeinflussung durch die Qualität des Beregnungswassers erfahren sollten und somit nur einmal zu erfassen waren. Das sollte, in Anbetracht der wider Erwarten geringen Schwermetallgehalte des Rheinwassers, auch für die Ermittlung des Gehaltes an Schwermetallen in den Böden gelten (vgl. Tabelle 11).

Die im Blatt B (Tabelle 15) zusammengefaßten bodenphysikalischen Kenndaten wurden im April/Mai jeden Jahres ermittelt. Die Werte der einzelnen Kenngrößen der Bodenstruktur sind gewichtet zu einem "Strukturwert" nach DE BOODT et al. (1967) zusammengefaßt (s. Untersuchungsmethoden, Kap. 7). Je höher dieser Wert ist, um so besser soll diesen Autoren zufolge die vorgefundene Bodenstruktur den Erfordernissen der Kulturpflanzen entsprechen. Durch die Analyse der Bodenporenverteilung wurden die Angaben zum Gesamt-Porenvolumen noch weiter präzisiert. Beträgt der Anteil der Bodenaggregate unter 1mm, als Faustzahl, mehr als 40%, so besteht bei ungünstigen Witterungsbedingungen die Neigung zu starker Verschlämmung des Bodens mit allen sich daraus ergebenden Nachteilen, insbesondere für die Keimung.

Das Blatt C (s. Tabelle 15) beschreibt die Bedingungen der Wasserversorgung, d.h. die am jeweiligen Standort direkt gemessenen jährlichen Niederschläge, die applizierte Beregnungswassermenge und die Ergebnisse der Analyse des Beregnungswassers. Auch die Düngung wird auf diesem Blatt mit aufgeführt.

Die in Blatt D und E (s. Tabelle 15) zusammengefaßten Daten beschreiben die chemischen Verhältnisse im Boden im Frühjahr vor der Düngung auf dem Zuckerrübenschlag des Vorjahres. Die Mineralstoffsituation des Bodens ist sowohl durch die KAK-Methode als auch durch das EUF-Verfahren, in einzelnen Jahren auch durch die Nmin-Ermittlung und durch DL- bzw. CAL-Messungen charakterisiert (s. Methodenteil, Kap. 7).

Schließlich sind im Blatt F (s. Tabelle 15) die Ernteerträge aufgeführt, die noch durch die Ermittlung einiger Qualitätsmerkmale des Erntegutes (z.B. Zuckergehalt der Zuckerrüben) ergänzt wurden. Neben diesen systematisch in jedem Jahr erfaßten Daten (Ist-Zustandsaufnahme) wurden in einzelnen Jahren auch einige aus den bis dahin erzielten Ergebnissen sich als notwendig erweisende zusätzliche Untersuchungen, insbesondere auch zu anderen als den erwähnten Zeitpunkten der Probenahme, durchgeführt, die in weiteren Tabellen zusammengefaßt sind. Dabei kamen in Allmendfeld und Gießen auch zur Klärung bestimmter Einzelfragen Gefäß- und Wurzelkasten-Versuche und in Gießen zur Ermittlung der Beregnungswasserqualität auch Zellkulturversuche zur Anwendung.

Die systematischen jährlichen Untersuchungen in diesen Feldversuchen wurden sowohl im Parzellen- als auch im Rasterprogramm durchgeführt, wobei die Probenahmen im Rasterprogramm in jedem Jahr an drei gleichen Stellen des Schlages entnommen wurden, an denen auch die Ernteertragsermittlungen durchgeführt wurden. Die Positionen der Probenahmestellen sind den beigefügten Skizzen zum Rasterprogramm zu entnehmen (s. Abbildung 2). Die Probenahme im Parzellenprogramm wurde, wie bereits beschrieben, durchgeführt.

 

 


 

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