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Julia von Bremen

Effizienz kieferorthopädischer Therapie des Distalbisses (Angle Klasse II:1)

Zusammenfassung

Fragestellung: Ermittlung der Effizienz der Distalbisstherapie (Angle Klasse II:1) bei Früh- und Spätbehandlungen. Effizienz wurde dabei definiert als besseres Behandlungsergebnis in einer kürzeren Behandlungsdauer.
Material und Methode: 204 Distalbisspatienten des Typs Angle Klasse II:1, deren Behandlung im frühen Wechselgebiss (DS 2; n= 54), späten Wechselgebiss (DS 3; n= 104) oder im bleibenden Gebiss (DS 4; n= 46) begonnen wurde. Die Anfangs- und Abschlussmodelle wurden mittels des PAR- Index ausgewertet.
Ergebnisse: Die Behandlungsdauer nahm mit fortschreitender Gebissentwicklung ab: Durchschnittlich hatten DS 2- Patienten eine aktive Behandlungsdauer von 53 Monaten, die DS 3- Patienten von 36 Monaten und die DS 4- Patienten von 23 Monaten. Patienten, die ausschließlich mit festsitzenden Geräten (Herbst- und/oder Multibracketapparatur) therapiert wurden, hatten eine kürzere Behandlungsdauer (21 bzw. 26 Monate) als Patienten, die mit funktionskieferorthopädischen (FKO)- Geräten oder der Kombination von Geräten (herausnehmbar/ FKO/ Multibracket) behandelt wurden (43 bzw. 49 Monate). Die PAR- Wert- Reduktion (=Verbesserung) stieg mit fortschreitender Gebissentwicklung an: DS 2- Patienten hatten eine durchschnittliche PAR- Wert- Reduktion von 61%, DS 3- Patienten von 68% und DS 4- Patienten von 73%. Patienten, die ausschließlich mit festsitzenden Geräten (Herbst- und/oder Multibracketapparatur) therapiert wurden, hatten eine größere PAR- Wert- Reduktion (74%) als Patienten, die mit funktionskieferorthopädischen (FKO)- Geräten oder der Kombination von Geräten (herausnehmbar/ FKO/ Multibracket) behandelt wurden (55% bzw. 68%).
Schlussfolgerung: Die kieferorthopädische Behandlung des Distalbisses (Angle II:1) war im bleibenden Gebiss (Spätbehandlung) effizienter als im Wechselgebiss (Frühbehandlung).

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Kontakt: geb@bibsys.uni-giessen.de, 11.03.2003