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Ralf Daub und Alexander Quirin

Inhalte und Umsetzung von touristischen Stadtinformationssystemen - Theorie und Praxis, untersucht an Fallbeispielen

Zusammenfassung

In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, welche Anforderungen an die Konzeption sowie den Aufbau ‚touristischer Stadtinformationssysteme'(TSI) auf CD-ROM gestellt werden.
Unter TSI verstehen die Verfasser elektronische Informations- und Kommunikationsplattformen, über die alle Teile der Öffentlichkeit (Verwaltung, Unternehmen, Privathaushalte) Informationen austauschen, miteinander kommunizieren und gegebenenfalls sogar Transaktionen durchführen können. Zudem können sie Besuchern bei der Planung ihres Aufenthaltes behilflich sein.
Im Rahmen des o.g. allgemeinen Ziels standen in der vorliegenden Arbeit die folgenden beiden Aspekte im Mittelpunkt der Untersuchung:

Im Anschluss an die Einleitung in Kapitel 1 wurde in Kapitel 2 im ersten Abschnitt die historische Entwicklung des Tourismus, unter besonderer Berücksichtigung des Aspekts der Vermittlung touristischer Informationen, skizziert.
Im zweiten Teil von Kapitel 2 wurde die Schlüsselrolle deutlich, welche die Entwicklung der EDV bei der Vermittlung touristisch relevanter Informationen eingenommen hat. Sie stellt eine sinnvolle und nützliche Ergänzung im touristischen Informationsangebot dar und besitzt gegenüber den herkömmlichen Printmedien einige Vorteile. Beispielsweise ist eine gezielte, individualisierte Informationsrecherche in verstreuten, miteinander verknüpften Datenbeständen möglich. Zudem können Informationen raumbezogen dargestellt werden. Verbunden mit der Nutzung multimedialer Möglichkeiten (z.B. Grafiken, Audio-, Videosequenzen), kann so eine anschaulichere Darstellung erreicht werden.
In Kapitel 3 wurden insgesamt sieben touristische Stadtinformationssysteme auf CD-ROM analysiert. Ziel dieser Tests war die Erarbeitung von Anhaltspunkten und Richtlinien für die eigene Erstellung eines TSI auf CD-ROM. Dabei bildeten die Bedienungsfreundlichkeit des Systems, der Zielgruppenbezug, Umfang und Detailtiefe der dargestellten Informationen und die Art und Weise der Darstellung der raumbezogenen Informationen den Schwerpunkt der Analyse und Bewertung.
In Kapitel 4 wurden die in Kapitel 3 gewonnenen Erkenntnisse mit der Konzeption und Erstellung eines TSI für die Tourist-Information Gießen in die Praxis umgesetzt. Zunächst wurden die potenziellen Inhalte und die internen und externen Einflussfaktoren für das ‚Stadtinformationssystem Gießen' (SIGI) analysiert. Darauf basierend wurde die Auswahl der Software und die genaue Spezifizierung der Inhalte vorgenommen. Die Beschreibung der einzelnen Arbeitschritte, ist weiterer Inhalt dieses Kapitels.
In Kapitel 5 wurde im ersten Teil überprüft, ob die Schlussfolgerungen aus Kapitel 2 und 3 konsequent in der konkreten Umsetzung von SIGI berücksichtigt wurden. Es zeigte sich, dass die Stärken von SIGI in der einfach und übersichtlich gestalteten Benutzeroberfläche der verwendeten Software VMapPlan und dem guten Zuschnitt der Informationen auf die Zielgruppen liegen. Ein weiteres Plus stellt die Art und Weise der Erstellung des Raumbezugs dar. Die CD bietet verschiedene Stadtplanansichten mit einem unterschiedlichen Detaillevel sowie eine Orthofotoansicht. Es konnten jedoch nicht alle Schlussfolgerungen konsequent umgesetzt werden. Aufgrund begrenzter finanzieller, technischer und personeller Ressourcen mussten verschiedene Kompromisse eingegangen werden.

Bei der Vorbereitung, Planung und Entwicklung eines TSI handelt es sich um einen umfangreichen organisatorischen Prozess, der sich schrittweise vollzieht. Dieser Prozess sollte ‚offen' sein, um die Weiterentwicklung und Verbesserung des Systems zu ermöglichen. Grundsätzlich sollten bei einem solchen Projekt die Nutzer und ihre Informationsbedürfnisse immer im Mittelpunkt stehen.
Die (Ideal-)Vorstellungen des Auftraggebers und der aktuelle Stand der Technik bilden zu Beginn die Basis der potenziellen Möglichkeiten zur Erstellung eines TSI. Während der Entwicklungsphase bewegen sich TSI jedoch immer im Spannungsfeld finanzieller, personeller und technischer Einschränkungen und stellen daher i.d.R. einen Kompromiss dar.

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