Wirkung der Transglutaminase (Faktor XIII) auf die endotheliale Schrankenfunktion
Zusammenfassung
Die Wirkung des Faktor XIII auf die endotheliale Schrankenfunktion wurde an einem
Modell kultivierter Schweineaortenendothelzellen studiert. Der Thrombin-aktivierte
plasmatische Faktor XIII (1 E/ml) reduzierte die Makromolekülpermeabilität der
Endothelzellschichten um 30% ± 7% (basale Permeabilität der Zellschichten 5,9 ±
0,4 x 10 - 6 cm/s), der nichtaktivierte Plasmafaktor XIII hatte keine Wirkung auf die
endotheliale Schrankenfunktion. Eine Reduktion der Permeabilität im gleichen
Ausmaß (34% ± 9%) konnte mit der Thrombin-aktivierten FXIII A-Untereinheit (1
E/ml) erreicht werden. Im Gegensatz hierzu zeigte die nichtaktivierte Faktor XIII A-Untereinheit
und die Faktor XIII B-Untereinheit keine Wirkung auf die
Schrankenfunktion. Endothelzellen, die mit dem aktivierten Faktor XIII A inkubiert
wurden, zeigten im immunhistochemischen Bild, daß der aktivierte Faktor XIII in den
Zwischenräumen benachbarter Endothelzellen abgelagert wird. Diese Faktor XIII A-positive
Färbung wurde bei Inkubation des nichtaktivierten Faktor XIII A oder Faktor
XIII B nicht festgestellt. Eine Hyperpermeabilität verursacht durch metabolische
Inhibition (1 mM KCN plus 1 mM 2-Desoxy-D-Glucose) wurde in Gegenwart des
aktivierten Faktor XIII A verhindert. Die vorliegende Studie zeigt, daß der aktivierte Faktor XIII die endotheliale
Permeabilität reduziert. Der Verlust der endothelialen Schrankenfunktion, verursacht
durch Energieverarmung kann durch den aktivierten Faktor XIII verhindert werden.
Es liegt die Annahme nahe, daß seine permeabilitätsreduzierende Wirkung auf einer
Vernetzung der extrazellulären Matrixproteine im Bereich des parazellulären
transendothelialen Passageweges beruht.