Quotengaranten und Minderheitenprogramme : Theoretisch-empirische Analyse der Nutzung von medialen Sportangeboten in Deutschland
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der enormen finanziellen und personellen Aufwendungen seitens der Medienschaffenden ist es höchst verwunderlich, daß dem Thema Mediensport in der empirischen Publikums- und Wirkungsforschung bislang nur marginale Beachtung, z.B. in unveröffentlichten Diplom- oder Magisterarbeiten, geschenkt worden ist. Die kommerzielle Markt- und Meinungsforschung beschränkt sich in diesem Zusammenhang auf eine reine Werbewirkungsforschung und die Erfassung von quantitativen Marktanalysen. Die längst überfällige Notwendigkeit einer detaillierten Erfassung und Analyse der Rezipienten medialer Sportangebote und ihrer Nutzungsgewohnheiten ist daher evident. Die vorliegende Studie bietet daher inter- und intramediäre Befunde zu den Rezeptionsgewohnheiten der verschiedenen Bevölkerungssegmente. Im Vordergrund der Untersuchung steht neben der Gewinnung eines umfassenden Gesamtbildes des Sportmediennutzungsverhaltens sowie dessen Einordnung in das allgemeine Mediennutzungsverhalten die Analyse der Publika dieses Genres, differenziert nach soziodemo-graphischen Faktoren, Freizeitgewohnheiten und Wohnortgröße.
Durch die Untersuchungsergebnisse werden sowohl strukturelle als auch regionale Unterschiede im Sportmediennutzungsverhalten aufgedeckt. Gleichermaßen ist es möglich, einen bundesweiten Trend der Nutzungsgewohnheiten aufzuzeigen. Nach einer theoretischen Grundlegung, basierend auf theoretischen Grundsätzen der Kommunikationswissenschaft sowie auf Ergebnissen vorangegangener Studien und aktueller Untersuchungen, wurden drei Städte in Deutschland ausgewählt, die aufgrund ihrer strukturellen Gegebenheiten stellvertretend für Unter-, Mittel- und Oberzentren stehen sollen. Diese Spezifierung erscheint von daher sinnvoll, als die Angebote der Medienlandschaft immer spezieller und facettenreicher werden. Eine Erhebung, die Aufschluß darüber gibt, ob sich regionale und strukturelle Differenzen auf das Sportmediennutzungserhalten auswirken, hat somit nicht nur wissenschaftliche Bedeutung sondern ist auch für die Medien interessant, da auf diese Weise überprüft werden kann, ob die jeweiligen Zielgruppen auch erreicht werden.