Abnehmende UV-Licht-Sensibilität des Malassezia furfur bei Synthese von Pigmenten aus Tryptophan
Zusammenfassung
Mit den vorliegenden Untersuchungen sollte überprüft werden, ob Stämme der M. furfur spp. auf Tryptophan-haltigem Medium ein Pigment bilden, das sie wirksam vor UV-Exposition schützt.
Die zu untersuchenden Referenzstämme (CBS 7019, 1878, 6046, 4162, 6094 und ein Wildisolat 397 von M. furfur) wurden sechs Tage auf einer Variante des Dixon-agar angezüchtet. Die Stickstoffquelle Pepton war durch Arginin bzw. Trypophan ersetzt worden. Anschließend wurden die Hefen auf Dixon - Agar (mit Pepton) verimpft. Unmittelbar danach wurden die Pilze mit UVA (100, 150 und 200 J cm-2 einmalige Dosis) bzw. UVB-Licht (100, 500, 1000, 1500, 2000 mJ cm-2 einmalige Dosis; 500, 1500, 2500 mJ cm-2 kumulativ) bestrahlt. Zum Vergleich wurden die Kontrollplatten nicht belichtet. Nach der Bestrahlung wurden die Agarplatten verschlossen und bei 32 °C inkubiert. Nach fünf Tagen wurden die Kolonien 24 h bei 65°C in einem Trockengerät getrocknet. Das Wachstum wurde durch Wiegen der vier Kolonien ermittelt. Die absolute Zellzahl wurde an einer Standardeichkurve, die Gewicht und Zellzahl jeder Rasse und Aminosäure (Arginin und Tryptophan) enthielt, abgelesen.
Aus pigmentbildenden Pilzen wurde ein Rohextrakt erstellt und auf die Haut von drei freiwilligen Probanden aufgetragen und mit der mittleren Erythemdosis jeden einzelnen Probanden bestrahlt. Die Rötung der Haut wurde 24 h nach der UVB-Exposition beurteilt.
Unabhängig von der Stickstoffquelle wuchsen die nicht UV-Licht ausgesetzten Kontrollansätze nach fünf Tagen in identischer Größe. Die Kolonien waren von cremegelber Farbe. Unter UVA- und UVB-Exposition traten Unterschiede in den Wachstumsraten auf. Bei den auf Tryptophan angezüchteten Hefen war das Wachstum weniger stark eingeschränkt als bei denen auf Arginin-haltigem Medium. Die Unterschiede zwischen den beiden Wachstumsraten der jeweiligen Pilzstämme waren besonders in den hohen UV-Bereichen signifikant (p<0,0001). Der Wildstamm 397 wies die geringste UV-Resistenz auf. CBS 6094 zeigte keine Pigmentbildung und auch keine Unterschiede im Wachstumsverhalten unter UV-Licht.
Der aus CBS 7019 gewonnene Extrakt schützte die Haut der Probanden vor dem einfallenden UVB-Licht. Möglicherweise könnte aus dieser Substanz ein wirksames Sonnenschutzmittel entwickelt werden.