Sportmedizinische Leistungsdiagnostik in Zypern: Körperliche, kardiozirkulatorische und metabolische Leistungsfähigkeit von zypriotischen AthletenInnen verschiedener Sportarten im Vergleich zu deutschen Sportlern
Zusammenfassung
Im Rahmen des Aufbaus des sportmedizinischen Untersuchungszentrums (KAE) in NIKOSIA / ZYPERN Ende Januar 1993, wurden 61 zypriotische Nachwuchssportler (49m & 12 w) sportmedizinisch untersucht. Die Leistungsdiagnostik vollzog sich durch die Fahrradergometrie im Sitzen mittels des Körpergewichts bezogenen Giessener Belastungsverfahren nach NOWACKI (1 Watt / kilogramm Körpergewicht). Die Untersuchung beinhaltete eine erschöpfende Ausbelastung mit anschließender 5-minütigen Erholung. Für die Vergleichende Diskussion wurden biologische Daten von 103 SportlerInnen (78m & 25w) aus Hessen herangezogen.
Folgende Daten wurden beobachtet und registriert: Körperliche Leistungsfähigkeit: Belastungszeit in Sekunden, Gesamtarbeit in Wattminuten, PWC170 in Watt, maximale relative Wattstufe in W/ kg KG. Kardiozirkulatorische Leistungs- und Erholungsfähigkeit: Maximale Herzfrequenz (Hfmax) und Herzfrequenz in der 5. Erholungsminute (HfE5) in S mal min-1. Metabolische Leistungsfähigkeit: Maximale Laktatkonzentration in der 3. Erholungsminute in mmol / lE3.
männlich n Alter Belastungs- Wattmin Watt PWC170 Hfmax HfE5 mmol zeit / kg / l Wassersport 3 15 380 785 3 123 199 127 Leichathletik 10 19 418 1209 3,5 262 172 102 10,0 Radrennen 3 28 570 2017 5 308 177 99 8,0 Judo 7 17 429 1249 3,5 244 184 113 13,5 Handball 7 18 433 1251 4 231 182 110 9,9 Schwimmen 5 17 463 1382 4 274 180 108 10,0 Segeln 1 23 405 1200 3,5 241 185 105 Tennis 6 15 390 1002 3,5 187 185 104 T-Tennis 5 13 474 943 4 152 189 108 weiblich n Alter Belastungs- Wattmin Watt PWC170 Hfmax HfE5 mmol Zeit / kg / l Wassersport 1 13 370 576 3 130 183 111 Leichathletik 1 20 330 630 3 160 173 98 Rhythmische Sportgymnastik 3 16 430 749 3,5 169 181 114 Schwimmen 4 16 435 1030 3,5 197 177 100 9,0 T-Tennis 3 15 380 785 3 123 199 127 Die gewonnenen Erkenntnisse über den Trainingszustand der zypriotischen AthletenInnen wurden in die Trainingspraxis eingegliedert. Die Ratschläge für den Aufbau des sportmedizinischen Institutes in NIKOSIA und die Organisation des Sports in ZYPERN bzw. für die weitere Trainingsgestaltung, wurden in den anschließenden Jahren erfolgreich umgesetzt. Tatsache die sich in den Wettkampfergebnissen der internationalen Mittelmeerspielen wiederspiegelte.