ICAM-1 abhängige Akkumulation neutrophiler Granulozyten und Leukotrien-vermittelte Kardiodepression in Staphylococcus aureus alpha-Toxin-perfundierten Rattenherzen
Zusammenfassung
Die Rolle von polymorphkernigen neutrophilen Granulozyten (PMN) in der septisch, kardiellen Dysfunktion ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch unbekannt. Infektionen mit dem Bakterium Staphylococcus aureus stehen häufig mit septischen Symptomen im Zusammenhang. Aus diesem Grund perfundierten wir isolierte Rattenherzen mit geringen Dosen von alpha-Toxin, dem wichtigsten Exotoxin von Staphylococcus aureus, gefolgt von einer Zugabe menschlicher PMN, formyl-methyl-leucyl-phenylalanin und Arachidonsäure. Im Kontrast zu Kontrollherzen (ohne Toxin) konnte ein Anstieg im koronaren Perfusionsdruck (CPP), eine Reduktion der kontraktilen Funktion der Herzen und eine kardielle Expression von Interzellularen Adhäsionsmolekül 1 (ICAM-1) mittels Immunhistologie nachgewiesen werden. Histologische Untersuchungen und durch den Nachweis einer Myeloperoxidase Aktivität in mit alpha-Toxin vorbehandelten Herzen ließen auf eine kardielle PMN Akkumulation schließen. Signifikante Mengen der cysteinyl (cys)-Leukotriene (LT), LTB4 und 5-hydroxyeicosatetraensäure (5-HETE) konnten in mit alpha-Toxin perfundierten Herzen nachgewiesen werden. Mit einem anti-ICAM-1 Antikörper konnte die neutrophile Akkumulation, die Leukotriensynthese, die koronielle Vasokonstriktion und die daraus folgende Kardiodepression unterdrückt werden. Gleichermaßen wirkte der eingesetzte Lipoxygenasenhemmer MK-886 der ebenfalls die Leukotriensynthese und die Kardiodepression inhibierte. Wir schlossen daraus das geringe alpha-Toxin Mengen eine koronielle ICAM-1 Expression und PMN Akkumulation provozieren und daraus resultierend eine Synthese von cys-LTs, LTB4 und 5-HETE. Diese Antwort steht im Zusammenhang mit einer koroniellen Konstriktion und einer kardialen Dysfunktion die mit einer cys-LTs Synthese und einer Minderperfusion ein zusammenhängendes Bild ergibt.