Herstellung, Charakterisierung und Einsatz von anti-Zona pellucida Protein 3 Peptidantiseren
Zusammenfassung
Zielstellung dieser Arbeit war die Herstellung von polyklonalen Antikörpern
gegen synthetische Peptide des Zona pellucida 3 Proteins. Aus den
veröffentlichten ZP3- Aminosäuresequenzen der Maus, des Menschen und des
Hamsters wurden verschiedene Teilsequenzen ausgewählt und die entsprechenden
Peptide synthetisiert. Zum einen wurde eine mausspezifische Teilsequenz
(ZP3-2), zum anderen zwei bei Maus, Mensch und Hamster homologe Sequenzen
(ZP3-5 und ZP3-6) ausgewählt.
Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei anti ZP3 Peptidantiseren charakterisiert
und eingesetzt: das mausspezifische Antiserum AS ZP3-2 und die Antiseren AS
ZP3-5 und AS ZP3-6, die jeweils homologe Domänen bei Maus, Mensch und
Hamster darstellten. Die gewonnenen Antiseren wurden im ELISA, in der
Immunhistochemie, in der Immunfluoreszenz und im Immunoblot charakterisiert.
Im ELISA konnte eine titrationsabhängige Antigenerkennung der gewonnenen
Antiseren und der affinitätchromatographisch gewonnenen Antikörper
nachgewiesen werden.
In der Immunhistochemie erfolgte der Einsatz der Antiseren an fixierten
Ovargewebe-schnitten verschiedener Spezies. Während das mausspezifische
Antiserum AS ZP3-2 ausschließlich mit der Zona pellucida der Mauseizelle
reagierte, detektierte das Antiserum AS ZP3-5, das gegen eine homologe ZP3
Peptidsequenz gerichtet ist, die Zona pellucida bei Maus, Ratte, Hamster,
Rind und in geringem Maß auch die Zona pellucida des Menschen. Bei der
Eizelle des Schweines war eine außerordentlich kräftige Reaktion im Ooplasma
der Eizelle zu erkennen, während sich die Zona pellucida nur schwach
anfärben ließ. Ein weiteres Antiserum, das gegen eine homologe ZP3
Aminosäuresequenz gerichtet ist, AS ZP3-6, erkannte die Zona pellucida der
Mauseizelle und der menschlichen Eizelle.
Das Antiserum AS ZP3-6 wurde weiterhin an humanen Hemizonae von Metaphase II
Eizellen mit Spermatozoen oder ohne vorherige Bindung von Spermatozoen
eingesetzt. Nach Inkubation mit dem Antiserum war an allen Hemizonae eine
deutliche Immunantwort nachzuweisen. Hierbei war hinsichtlich der Bindung
der Antikörper an das ZP3 Protein qualitativ und quantitativ kein
Unterschied feststellbar.
Mittels der indirekten Immunfluoreszenz konnte gezeigt werden, daß die
Antiseren auch natives, nicht denaturiertes Zona pellucida Protein erkennen.
Antiserum AS ZP3-5 zeigte an der humanen und porcinen Zona pellucida eine
kräftige Immunfluoreszenzmarkierung und eine deutlich schwächere im Zentrum
der Eizelle. Im Vergleich zu AS ZP3-5 stellte Antiserum AS ZP3-6 die Zona
pellucida sowohl der humanen als auch der Schweine Eizelle als eher schmalen
Fluoreszenzring dar. Die qualitativen Unterschiede weisen auf eine
unterschiedliche Zugänglichkeit der durch die Antikörper detektierten ZP3
Epitope hin.
Im Immunoblot erkannte das Antiserum AS ZP3-5 Maus Zona pellucida Protein
als eine breite und ausgezogene Bande im Molekularmassenbereich von 80 kDa.
Antiserum AS ZP3-5 reagierte mit einem 220 kDa Schweine Zona pellucida
Protein. Unter reduzierenden Bedingungen kam es zur Aufspaltung in ein 70
kDa und 53 kDa Fragment. Nicht erkannt wurden die partiell deglykosilierten
Schweine Zona pellucida Proteine ZP3a und ZP3b. Das Antiserum AS ZP3-6
erkannte im Immunoblot keine Schweine Zona pellucida Proteine. Das gegen
Schweineoozyten gerichtete Antiserum AS PO zeigte bei porcinen Zonae
pellucidae und Zona pellucida freien Schweineeizellen ein ähnliches
Proteinbandenmuster wie das Antiserum AS ZP3-5.
Die hier vorgestellten Untersuchungen zeigen, daß Antikörper gegen
synthetische Zona pellucida Peptide als spezifische Marker für Zona
pellucida Protein eingesetzt werden können.
Im Rahmen dieser Arbeit ist es zum ersten Mal gelungen, durch Antiseren
gegen homologe Aminosäuresequenzen des ZP3 auch ZP3 Proteine aus Spezies,
deren ZP3 Aminosäuresequenz nicht bekannt ist, zu identifizieren und zu
lokalisieren.
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